Rohstoffpreise und immer weniger europäische Produktion
•Versand am Dezember 28 2022
Dieses Jahr hat uns alle sehr gefordert und es ist noch kein Ende in Sicht.
Neben den allgemeinen Kostensteigerungen für den täglichen Bedarf sind wir natürlich auch von erhöhten Strom- und Heizkosten im Geschäft und in der Manufaktur betroffen.
Hier können wir Einsparungen vornehmen, indem wir die Produktionszeiten verkürzen, die Ladenöffnungszeiten einschränken und Energie einsparen wo es nur geht. Hier ist das Stichwort Heizung und Schaufenster- sowie Abendbeleuchtung zur Präsentation der Ware der Punkt an dem wir reagiert haben.
Sorge bereitet uns und auch den Webereien allerdings der Rohstoffmarkt.
Der in Europa angebaute Bioflachs wird fast komplett von der chinesischen Industrie aufgekauft, um daraus Garne zu produzieren, die dann zurück nach Europa verkauft werden. Die hiesigen Standards sind dadurch ausgehebelt und wertvolle Arbeitsplätze gehen verloren.
Es gibt nur noch eine letzte Spinnerei in Europa, die aus Flachs Leinengarn herstellen kann und diese bekommt zunehmend Probleme, an das Rohmaterial zu kommen.
Es ist also wichtig zu schauen, was in einem Produkt drin steckt und auch zu hinterfragen, woher es kommt.
Die Preise für die Rohstoffe sind im Laufe des Jahres um 72% gestiegen, es ist aber noch nicht das Ende der Kostensteigerung erreicht. Ebenso spielt natürlich auch die Verfügbarkeit des Flachses eine Rolle, die klimatischen Veränderungen wirken sich auf die Erträge aus.
Wenn dann Garn zur Verfügung steht, das gewebt werden kann, dann sind die Energiekosten für Gas und Strom ein entscheidender Faktor, der für steigende Preise sorgt.
Lag die Megawattstunde Gas für die Industriemaschinen im Frühjahr 2021 bei 17,20 € stieg sie im September 2022 auf 343 €/MWh. Diese Preisexplosionen können die Hersteller nicht mehr abfangen und müssen demnach die Preise für die Meterwaren deutlich erhöhen.
Insgesamt 3 Preisanpassungen haben wir nun schon hinter uns gebracht.
Wir haben unser Lager gut gefüllt und können recht entspannt die Lage beobachten.
Bislang haben wir Preisanpassungen abfangen können und durch interne Veränderungen auf Preisanpassungen weitestgehend verzichten können.
Wir werden sehen, wo der Weg uns weiter hinführt. Wir sind aber immer optimistisch und hoffen darauf, das sich die Lage auf dem Markt wieder normalisiert.
Unsere große Bitte bleibt allerdings, zu schauen, woher ein Produkt stammt, denn nur so können wir alle gemeinsam dafür sorgen, das auch in Zukunft regionale Produktion und das damit verbundene Wissen erhalten bleibt.
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